Verlauf des Physik-Lehramtsstudiums

Das Studium mit dem Berufsziel Lehramt an Gymnasien umfasst zwei Unterrichtsfächer (jeweils grob 40%) und die Bildungswissenschaften (grob 20% des Studiums), die gleichzeitig studiert werden. Das Studium kann an der Universität Mainz sowohl zum Wintersemester als auch zum Sommersemester begonnen werden. Beide Varianten sind gleichberechtigt.

Diese Seite stellt Informationen zum Studienverlauf im Fach Physik (Bachelor und Master of Education) zur Verfügung.

Im Folgenden kann nur ein Überblick über die Möglichkeiten gegeben werden. Zur Beratung für konkrete Fragen bietet es sich an, sich an die Studienfachberater zu wenden.

Studienverlauf

Der offiziell vorgeschlagene Studienverlaufsplan ist hier zu finden. Das Physik-Lehramtsstudium sollte in den  allermeisten Fällen wie dort vorgeschlagen mit den Lehrveranstaltungen "Experimentalphysik 1" und "Mathematische Rechenmethoden 1" begonnen werden.

Einerseits gibt es dadurch, dass in der Physik viele Inhalte fachlich aufeinander aufbauen, an vielen Stellen eindeutige Empfehlungen für die Reihenfolge, in der verschiedene Lehrveranstaltungen belegt werden. Andererseits gibt es im Studium der Physik (anders als an der Schule) keine Vorschriften, sondern lediglich Empfehlungen, denn es sind viele individuelle Gründe denkbar, weshalb eine Abweichung vom offiziellen Studienverlaufsplan sinnvoll ist - z. B. ein Auslandssemester, ein Wechsel von Studienfach oder -ort, die Wiederholung einer Lehrveranstaltung, ein Studium im Drittfach (Zertifikatsstudium), ein Doppelstudium, angerechnete Leistungen aus einem Frühstudium oder auch der Wunsch, nach den ersten Semestern Veranstaltungen auch weiterhin gemeinsam mit Studierenden aus dem Science-Studiengang zu belegen. Zu jeder Lehrveranstaltung ist im Modulhandbuch aufgeführt, wenn sie auf Vorkenntnissen aus anderen Lehrveranstaltungen aufbaut.

Aus inhaltlichen Gründen schlagen die Dozierenden der Physik-Fachdidaktik abweichend zu diesem Studienverlaufsplan vor, die Vorlesung "Grundlagen der Fachdidaktik" im Modul "Fachdidaktik 2" bereits im Semester vor dem "Demonstrationspraktikum 1" zu belegen.

Die meisten Lehrveranstaltungen werden sowohl im Winter- als auch im Sommersemester angeboten. Bei einigen Veranstaltungen ist das nicht der Fall, diese sind im Folgenden aufgelistet:

  • Die Veranstaltungen Theoretische Physik 1/2 werden immer im Wechsel angeboten, Theoretische Physik 1 (B.Ed.) im Sommer- und Theoretische Physik 2 (M.Ed.) im Wintersemester.
  • Die Demonstrationspraktika 1/2 werden im Wechsel angeboten, das Demonstrationspraktikum 1 (B.Ed.) im Winter- und das Demonstrationspraktikum 2 (M.Ed.) im Sommersemester.
  • Das Lehr-Lern-Labor (B.Ed.) soll idealerweise im Semester direkt nach dem Demonstrationspraktikum 1 belegt werden, daher wird das Lehr-Lern-Labor (B.Ed.) nur im Sommersemester angeboten.
  • Das Fortgeschrittenen-Praktikum im Master-Studium wird zwar jedes Semester angeboten. Das Lehr-Lern Labor 2 (M.Ed.), das wahlweise statt einem Teil der Versuche im Fortgeschrittenen-Praktikum belegt werden kann, findet zwar nur im Wintersemester statt, trotzdem ist es möglich, das Fortgeschrittenen-Praktikum in jedem Semester zu belegen (siehe der Punkt "Fortgeschrittenen-Praktikum).
  • Die Veranstaltung Experimentalphysik 4 (M.Ed.) wird nur im Sommersemester angeboten.
  • Die Veranstaltung "Gebietsübergreifende Konzepte und Anwendungen der Physik" wird nur im Sommersemester angeboten.

Hinweise zum UBRI-Seminar in den Bildungswissenschaften:
In den meisten Semestern wird eine Seminargruppe angeboten, in der Aspekte des Physikunterrichts besonders thematisiert werden. Physik-Lehramtsstudierende, die in diese Gruppe eingeteilt werden möchten, sollten

  • diese Gruppe als erste Wahl angeben,
  • sich zusätzlich per Email beim Studienbüro Bildungswissenschaften melden und unter Angabe ihrer Matrikelnummer um die Einteilung in diese Gruppe bitten.

Hinweise zum Fortgeschrittenen-Praktikum:

  • Das Fortgeschrittenen-Praktikum kann wie im Modulhandbuch beschrieben in einem Semester komplett absolviert werden. Es ist auch möglich, in einem Semester fünf und im Folgesemester vier der Versuche durchzuführen. Dazu ist eine vorherige Absprache mit dem Leiter des F-Praktikums nötig.
  • Es ist möglich, drei der neun Versuche durch die Teilnahme am Lehr-Lern-Labor 2 (M.Ed.) zu ersetzen; dabei sollte man bedenken, dass das F-Praktikum zwar jedes Semester, das Lehr-Lern-Labor 2 (M.Ed.) aber nur im Wintersemester angeboten wird.
Die Anmeldung zu Lehrveranstaltungen kann in den meisten Fällen in allen Jogustine-Anmeldephasen erfolgen. Ausnahmen sind:

  • Die Anmeldung zu den Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen (Grundpraktikum 1/2, Demonstrationspraktikum 1/2, Lehr-Lern-Labor und Lehr-Lern-Labor 2, Fortgeschrittenen-Praktikum, Seminar "Physikunterricht in der Sekundarstufe 2") kann aus organisatorischen Gründen nur in der ersten Anmeldungsphase am Ende der Vorlesungszeit des vorausgehenden Semesters erfolgen.
  • Für die Anmeldung zum Fortgeschrittenen-Praktikum ist außerdem die Teilnahme an einer Vorbesprechung am Ende der Vorlesungszeit des vorausgehenden Semesters verpflichtend.
  • Zur Anmeldung zu Veranstaltungen im Master of Education müssen Studierende, die noch nicht im Master of Education immatrikuliert sind, eine Email an das Studienbüro Physik schicken, siehe unten im Punkt "Bachelor und Master of Education".

Selbstverständlich ist es im Studium nicht nur möglich, sondern auch erwünscht, über die zwingend vorgeschriebenen Veranstaltungen hinaus an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Es lohnt sich, im allgemeinen Vorlesungsverzeichnis zu stöbern. Gleiches gilt für Engagement in der studentischen Fachschaft und in den Gremien der Universität.

Bachelor und Master of Education

Ein volles Lehramtsstudium umfasst sowohl Bachelor als auch Master of Education. Die Unterscheidung zwischen Bachelor und Master ist lediglich formaler, aber nicht fundamental inhaltlicher Natur.

Aus formalen Gründen raten die Dozierenden der Physik-Fachdidaktik dringend davon ab, sich bereits während des letzten Bachelor-Semesters parallel in den Master of Education einzuschreiben (wird dann der Bachelor of Education unverschuldet nicht rechtzeitig abgeschlossen, droht im schlimmsten Fall die Exmatrikulation aus beiden Studiengängen).

Im Fachbereich 08 (Physik, Mathematik, Informatik) können alle Veranstaltungen des Master-Studiums auch bereits im Bachelor-Studium belegt werden. Informationen über die Veranstaltungen finden sich im allgemeinen Vorlesungsverzeichnis auch dann, wenn sie im persönlichen Vorlesungsverzeichnis nicht angezeigt werden. Zur Anmeldung ist eine Email an das Studienbüro Physik  nötig mit Angabe der Matrikelnummer, Uni-Mainz-Emailadresse und der Lehrveranstaltung(en), für die man sich anmelden möchte. Studienleistungen werden automatisch übernommen, sobald die Immatrikulation in den Master of Education erfolgt ist.

Drittfach:

Über das sogenannte Zertifikatsstudium ist es möglich, Physik als zusätzliches, drittes Unterrichtsfach zu studieren. Wenn also beispielsweise die "eigentlichen" zwei Unterrichtsfächer Mathematik und Englisch sind, ist es möglich, Physik zusätzlich zu studieren. Formal kann ein solches Zertifikatsstudium erst ab dem 5. Semester begonnen werden (siehe aber dazu die Hinweise weiter unten unter dem Stichwort "Doppelstudium"). Das Zertifikatsstudium ist inhaltlich gegenüber den zwei Haupt-Unterrichtsfächern reduziert, deshalb kann das Referendariat nicht im Drittfach gemacht werden. Nur in Rheinland-Pfalz ist sicher, dass das Drittfach später auch anerkannt wird (und man in dem Fach unterrichten darf).

Abschlussarbeiten:

Zur Information über Abschlussarbeiten im Fach Physik gibt es regelmäßig Informationsveranstaltungen, die per Email an alle Physik-Lehramtsstudierenden angekündigt werden. Alle Dozierenden sind berechtigt, Abschlussarbeiten zu betreuen, und es lohnt sich, Dozierende persönlich anzusprechen, sei es mit einem Themenvorschlag oder auch, um nach Themen für Abschlussarbeiten zu fragen.

Generell gilt, dass fächerübergreifende Abschlussarbeiten möglich sind. Von den zwei Gutachtern muss eine Person aus dem Fach kommen, in dem die Abschlussarbeit formal zählen soll, die zweite Person kann aus einem anderen Fach kommen.

Von bis zu drei Studierenden gemeinsam angefertigte Gruppenarbeiten sind möglich.

Im Drittfach (Zertifikatsstudiengang) kann keine Abschlussarbeit angefertigt werden.

Bei einem Doppelstudium mit drei Unterrichtsfächern genügt es, eine Bachelorarbeit und eine Masterarbeit anzufertigen, wenn die Bachelorarbeit in den Bildungswissenschaften und die Masterarbeit in dem Unterrichtsfach, das beiden Studiengängen gemeinsam ist, angefertigt werden.

Ein gleichzeitiges Studium in zwei Studiengängen ist möglich und auch kostenfrei, wenn es früh genug begonnen wird. Allgemeine Informationen zum Doppelstudium sind hier zu finden.

Es ist möglich, Physik gleichzeitig im Science- als auch im Education- Studiengang zu studieren und sich Leistungen aus Lehrveranstaltungen für beide Studiengänge anrechnen zu lassen. Gegebenenfalls sind auch Leistungen aus dem zweiten Unterrichtsfach für das Nebenfach im Science-Studiengang anrechenbar.

Über ein Doppelstudium mit zwei Lehramts-Kombinationen ist es möglich, drei Unterrichtsfächer vollumfänglich zu studieren. Mit einer solchen Kombination

Unterrichtsfach 1 + Unterrichtsfach 2 + Bildungswissenschaften
Unterrichtsfach 1 + Unterrichtsfach 3 + Bildungswissenschaften

kann bereits in den ersten Semestern des Studiums begonnen werden. Es ist sowohl möglich, beide Studiengänge komplett zu studieren, als auch, ab dem 5. Semester nur einen der beiden Studiengänge fortzuführen und entweder Unterrichtsfach 2 oder Unterrichtsfach 3 im Zertifikatsstudiengang zu belegen und die bisher in dem Fach erbrachten Leistungen für den Zertifikatsstudiengang anrechnen zu lassen. In dieser Kombination ist Unterrichtsfach 1 das Fach, in dem die Masterarbeit angefertigt wird (vgl. oben, Abschlussarbeiten).

Im Physik-Lehramtsstudium ist ein Auslandsaufenthalt nicht verpflichtend, aber trotzdem möglich, und in vielen Fällen können Leistungen aus einem Auslandsaufenthalt für das Studium an der Universität Mainz anerkannt werden. Zuständig dafür ist bei einem Erasmus-Aufenthalt der Erasmus-Koordinator für die jeweilige Austauschuniversität, ansonsten ein Studienfachberater. Die Pläne sollten am besten langfristig vor Beginn des Auslandsaufenthalts abgesprochen werden.

Trotz aller Vorschriften gibt es also Spielräume, um den Verlauf des Physik-Lehramtsstudiums individuell zu gestalten, und Ansprechpersonen, die dabei beratend unterstützen können. Viel Erfolg und viel Spaß im Studium!